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Lesetexte Deutschland besser kennenlernen





Tatsachen über die Menschen, die Deutschland bewohnen

Die Bevölkerungsdichte beträgt in Deutschland 229 Menschen pro Quadratkilometer. Nur in Belgien und den Niederlanden ist sie noch größer. Im Industriegebiet an Rhein und Ruhr, wo die Städte ohne deut­liche Abgrenzung ineinander übergehen, leben etwa 5 500 Menschen pro Quadratkilometer. Weitere Ballungsgebiete sind das Rhein-Main-Gebiet mit den Städten Frankfurt, Wiesbaden und Mainz, die Indu­strieregion im Rhein-Neckar-Raum mit Mannheim und Ludwigshafen, das Wirtschaftsgebiet um Stuttgart und andere.

Schwach besiedelt sind die Norddeutsche Tiefebene, Gebiete der Eifel, des Bayerischen Waldes, der Oberpfalz, der Mark Brandenburg und weite Teile Mecklenburg-Vorpommerns.

Der Westen Deutschlands ist wesentlich dichter besiedelt als die fünf neuen Bundesländer im Osten. Dort lebt auf rund 30 Prozent der Fläche nur ein Fünftel der Einwohner Deutschlands.

Die Bevölkerungszahl in den alten und neuen Bundesländern ging seit den 70er Jahren zurück, da die Geburtenrate rückläufig war. (Seit 1990 steigt sie in den alten Bundesländern wieder leicht an.) Nach dem zweiten Weltkrieg kamen rund 13 Millionen deutsche Vertriebene und Flüchtlinge aus den früheren deutschen Ostprovinzen und aus Osteuro­pa in das Gebiet des heutigen Deutschland. Seit Anfang der 70er Jahre reisten viele ausländische Arbeitnehmer in die alten Länder der Bundes­republik ein, deren Wirtschaft zusätzliche Arbeitskräfte brauchte.

Regionale Unterschiede. Im Lauf der letzten tausend Jahre ist das deutsche Volk aus verschiedenen deutschen Stämmen wie den Franken, Sachsen, Schwaben und Bayern zusammengewachsen. Im heutigen Deutschland leben Traditionen und Dialekte der früheren Stämme fort. In der Nachkriegszeit sind die Grenzen der Bevölkerungsgruppen durch die neuen Entwicklungstendenzen zum großen Teil verwischt worden. Es bleiben aber charakteristische Eigenschaften, die verschiedenen Volksgruppen zugeschrieben werden. So gelten die Rheinländer alsi




 

lebenslustig, die Schwaben als sparsam, die Mecklenburger als verschlossen, die Sachsen als fleißig und pfiffig usw.

Integrierte Volksgruppen. Zu diesen gehören die Lausitzer Sorben, Nachfahren slawischer Stämme. (Die Größe der Gruppe ist ungewiß, weil die Sorben in keiner Statistik erhoben werden, man schätzt ca. 60 000 Menschen.) Im Zug der Völkerwanderung besiedelten die Sorben im 6. Jahrhundert das Gebiet ostwärts von Elbe und Saale. Im 16. Jahrhundert entstand unter dem Einfluß der Reformation eine sorbische Schriftsprache. Im 19. Jahrhundert erlebten die Sorben eine Phase nationaler Wiedergeburt (es gab 160 000 sorbischsprechende Menschen, obwohl die Germanisierung der Sorben vorgesehen war), aber zur Zeit der nationalsozialistischen Diktatur im 20. Jahrhundert war ihre Vernichtung geplant. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Leben der sorbischen Minderheit gefördert. Die sorbische Sprache und Kultur werden an zahlreichen Schulen, Vereinen und anderen Institutionen gepflegt. Ein Zentrum der sorbischen Kultur mit der „Domowina" (dem Dachverband sorbischer Vereine), der Kulturstätte „Haus der Sorben" und dem „Sorbischen Institut" befindet sich in Bautzen. An der Universität Leipzig gibt es ein Institut für Sorabistik.

Die Sprache der Sorben hat zwei Dialekte, das Niedersorbische und das Obersorbische. Sorbisch ist anerkannte Nationalsprache, Deutsch ist Amtssprache. Sorbisch einsprachig ist heute fast niemand mehr.

Die Sorben in der Lausitz (nördlich von Cottbus) sind mehrheitlich protestantisch, die Sorben der Oberlausitz (südlich von Bautzen) haupt­sächlich katholisch. Das kulturelle Leben der Sorben ist in der Oberlau­sitz ausgeprägter.



Die Friesen sind Nachfahren eines germanischen Stammes an der Nordseeküste (zwischen dem Niederrhein und der Ems). Sie haben nicht nur ihre Sprache, sondern auch ihre zahlreichen Traditionen bewahrt.

Die dänische Minderheit lebt in Schleswig, besonders um Flens-burg.

Ausländische Mitbürger. In Deutschland leben rund 7 Millionen ausländische Mitbürger. Die größte Gruppe davon (2 Millionen) bilden die Türken, ihnen folgen Personen aus dem ehemaligen Jugoslawien (l Mio), Italien (über 560 000), Griechenland (über 350 000), Polen (260 000), Österreich (über 180 000), Rumänien (über 160 000) und Spanien (über 130 000). Es gibt auch Menschen außereuropäischer Herkunft: Vietnamesen, Marokkaner, Iraner, Libanesen, Srilanker und andere, auch US-Amerikaner. Fast 50 Prozent der Ausländer leben schon 10 und mehr Jahre in Deutschland. Mehr als zwei Drittel der aus-


 

ländischen Kinder sind hier geboren. Die Bundesrepublik hat auch viele Asylbewerber und Kriegsflüchtlinge aufgenommen. Fast zwei Millio­nen deutsche Aussiedler sind aus den osteuropäischen Ländern, vor allem aus der ehemaligen Sowjetunion, seit 1987 in die BRD gekom­men.

Die Bundesrepublik verurteilt den Ausländerhaß. Die deutsche Politik hat vielfach ihre Solidarität mit den Ausländern bekundet. Gewalt gegen Personen wird verfolgt und hart bestraft. In vielfaltigen Aktionen protestierten die Deutschen gegen Rassismus und Ausländer­feindlichkeit. Die Bundesrepublik verdankt den ausländischen Arbeit­nehmern viel, weil sie einen großen Beitrag zum wirtschaftlichen Aufstieg geleistet haben. In sehr vielen Betrieben arbeiten deutsche und ausländische Kollegen zusammen. So beträgt bei der Firma „Siemens AG", die Weltruf hat, der Anteil der ausländischen Mitarbeiter 40 Pro­zent. Deshalb nannte der frühere Bundeskanzler die Bundesrepulik ein ausländerfreundliches Land.

Schwarz-rot-gold

Warum hat die Fahne Deutschlands schwarz-rot-gold? Hatte sie im­mer diese Farben? Nein. Schwarz-Rot-Gold entstand 1813, während der Befreiungskriege gegen Napoleon. Ein Freikorps hatte schwarz gefärbte Uniformen mit roten Biesen und gold-farbenen Messingknöpfen. Im Oktober 1817 traf sich auf der Wartburg bei Eisenach diei Burschenschaft aus ganz Deutschland, die die schwarz-rot-goldene Fahne zu ihrem Zeichen machte. Diese Fahne wurde dann zum Symbol der nationalen Einheit, gegen die feudale Spaltung. Zur Zeit der Revolution von 1848 wurde Schwarz-Rot-Gold vom Bundestag zu den Farben des Deutschen Bundes erklärt. Der revolutionär-demokratische Dichter Ferdinand Freiligrath interpretierte die Symbolik mit den Worten: Pulver ist schwarz, Blut ist rot, und golden flackert die Flamme. Nach der Niederschlagung der Aufstände von 1849 verschwand die schwarz-rot-goldene Flagge für rund 70 Jahre. 1871 trat an ihre Stelle Schwarz-Weiß-Rot des Norddeutschen Bundes. Die Weimarer Verfassung von 1919 bestimmte Schwarz, Rot, Gold als die Reichsfarben, die Handelsflagge blieb jedoch schwarz-weiß-rot. Erst 1921 erklärte man Schwarz-Rot-Gold offiziell zur Flagge des Reiches. 1933 wurde sie aber vom national-sozialistischen Regime durch das alte Schwarz-Weiß-Rot und später durch die Hakenkreuzfahne ersetzt. Seit 1949 ist laut der Verfassung der BRD die Bundesflagge schwarz-rot-gold. Auch die DDR hatte in den ersten zehn Jahren ihrer Existenz nur




 

die Farbstreifen Schwarz, Rot und Gold auf ihrer Flagge, dann kam auch ihr Staatswappen darauf. Seit Oktober 1989 sind Schwarz, Rot und Gold wieder die einheitlichen deutschen Farben.

Texterläuterungen

färben(te, t) - окрашивать (schwarzgefärbt)

die Biese,-, -n - кант, окантовка

das Messing- латунь

die Wartburg(Name einer historischen Festung) - Вартбург

die Burschenschaft,-, -en - студенческая корпорация

die Spaltung,- - раскол

das Pulver,-s, - - порох

das Blut,-s, - - кровь

flackern(te, t) - мерцать, колыхаться

niederschlagen(schlug nieder, niedergeschlagen) - разбить

znjmds. Stelle treten(s) - встать на чье-л. место

die Weimarer Verfassung- die Verfassung der Weimarer Republik von 1919

- Веймарская конституция

der Norddeutsche Bund- 1867/71 Bundesstaat von 22 deutschen Staaten

nördlich der Mainlinie, unter preußischer Führung — Северогерманский

союз

das Hakenkreuz,-es, -e - свастика

der Farbstreifen,-s, - - цветная полоса

Der Rhein wird rein,

oder die Heilung eines Patienten

Es geht ihm wieder besser. Wenn er sich in seinem Bett wälzt, stinkt er nicht mehr so. Er hat wieder genug Sauerstoff zum Atmen. Und auch in seine Arme ist das Leben zurückgekehrt. Jetzt bekommt er wieder Besuch von Muscheln und Fliegen, von Fischen und Vögeln. Selbst Angler stehen heute an seinem Bett. Der Rhein, Deutschlands längster und wasserreichster Strom, fließt auf dem Wege der Besserung.

Dabei war „Vater Rhein" vor 20 Jahren schon fast klinisch tot. Nach einem Drittel der Strecke auf seinem Weg von den Schweizer Alpen in die Nordsee regte sich kein Leben mehr in ihm. Dann floß er mit Mühe an einem der größten Chemiekonzerne vorbei und schleppte sich durch das Rhein-Main-Gebiet und das riesige Industriezentrum an der Ruhr, wo er weitere Giftspritzen bekam. Frischwasserinjektionen bekam er nur von seinen Nebenflüssen.

Man schlug Alarm. Von Ende der 70er Jahre an wurden Kläranla­gen gebaut. Industriebetriebe und Städte am Ufer des Rheins ließen ihre


 

Abwässer nicht mehr ungereinigt in den Fluß. Langsam begann „Vater Rhein" wieder zu atmen. Fisch, Krebse, Muscheln und Pflanzen kehrten in das Gewässer zurück. Chemiekonzerne betrachteten den Umwelt­schutz als wichtigen Teil ihres Images.

Plötzlich bekam der Patient einen schweren Rückschlag. 1986 brach in einem Baseler Chemiewerk ein Brand aus. Der Rhein lag wieder am Sterben. Auf Hunderten Kilometern gab es keinen Fisch mehr. Die Presse bezeichnete die Katastrophe als „Tschernobyl der Wasserwirt­schaft".

Nach sechs Jahren Erholung fühlte sich der Rhein wieder gut. Jetzt wird der Fluß wie auf der Intensivstation behandelt. Mehrere Meß­stellen an seinem Lauf wachen rund um die Uhr über sein Befinden. Umweltschutzingenieure, die auf schwimmenden Labors den Rhein und die Nebenflüsse abfahren, ziehen Wasserproben. Zur Zeit zählt man im Rhein wieder 40 verschiedene Fischarten. Ende 1990 hat man aus dem Fluß zum ersten Mal wieder einen Lachs geangelt.

(Nach „Scala". 4/1992)

 








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