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Articel 2. Gewalt an Schulen





Manuel Eisner, Denis Ribeaud, Rahel Jünger, Ursula Meidert: Frühprävention von Gewalt und Aggression. Ergebnisse des Zürcher Präventions- und Interventionsprojektes an Schulen. Verlag Rüeger, 2007, ISBN 978-3-7253-0880-4.

Gewalt an Schulen äußert sich in physischer und psychischer Gewalt zwischen Schülern, zwischen Schülern und Lehrern, zwischen Schulfremden und Schülern bzw. Lehrern sowie als Gewalt gegen öffentliches Eigentum (siehe auch Vandalismus) oder privates Eigentum. Eine spezielle Form der Gewalt an Schulen ist Mobbing in der Schule (auch Bullying genannt).

Unter den Begriff Gewalt fallen Handlungen, durch die auf Menschen oder Gegenstände schädigend eingewirkt wird. Die Konflikte betreffen die Spannungsbögen:

– Schüler gegen Schüler,

– Schüler gegen Sachen,

– Schüler gegen Lehrer,

– Institution Schule gegen Schüler,

– Institution Schule gegen Lehrer.

Auch strukturelle Formen von Gewalt sind in der Schule anzutreffen.

Zu den Körperverletzungen zählen laut einem Bericht der Unfallkasse Hessen unter anderem Blutergüsse, Schürfwunden, Zahnschäden und Knochenbrüche. Die Vorfälle ereignen sich auf dem Schulweg, während der Schulpause oder während des Unterrichts, zum Beispiel beim Schulsport.

Raub oder räuberische Erpressung von Geldbörse, Handy, Markenkleidung oder Schutzgeld heißen in der Jugendsprache euphemistisch „Abziehen“ (manchmal auch „Abzocken“). Auch schwere Beleidigungen können eine Straftat und eine Form der Gewalt sein.

Das persönliche Empfinden der Lehrer, wo Gewalt beginnt und was diesen Begriff umfasst, ist subjektiv und von der wissenschaftlichen Definition abweichend. 1995 befragt, welche Verhaltensweisen sie unter den Begriff „Gewalt“ subsumieren, nannten Schulleiter in Baden-Württemberg das Mitführen von Waffen. Einige sahen auch Ungehorsam, Boykott des Unterrichts oder ähnliches als Gewalt an.



Auch strukturelle Formen von Gewalt sind in der Schule anzutreffen.

Körperstrafen (auch „Züchtigung“ genannt) sind als Erziehungs- und Ordnungsmaßnahme seit dem Jahr 2000 gemäß dem Gesetz zur Ächtung von Gewalt in der Erziehung in Deutschland verboten (und auch im Strafgesetzbuch). Sie waren bis in die 1970er Jahre gebräuchlich. Reformpädagogen und Alternativpädagogen verfolgten unter anderem das Ziel, Gewalt in der Schule zu vermeiden bzw. zu verringern.

Angebote der Schulsozialarbeit wie zum Beispiel Schulmediation, Schlichtungsstellen, Workshops und gemeinsame Projekte können zur Gewaltdeeskalation beitragen.

Um Gewalt, insbesondere physische, im Vorfeld zu verhindern, werden an den betroffenen Schulen Programme zur Veränderung der Lern- und Schulkultur ins Leben gerufen. Hierbei wird unter anderem eine Öffnung der Schule angestrebt, wodurch der Unterricht näher an die Lebenswelt der Schüler gebracht werden soll.

Primäre, universelle Gewaltprävention, aber auch sekundäre, selektive Prävention, der Zugang auf Risikogruppen, sollte auf mehreren Ebenen ansetzen:

– bei den Schülern (potentielle Täter wie Opfer und ihren Eltern),

– in der Klasse, bei den Lehrern und auf Unterrichtsebene (Lehrer-Schüler-Interaktion) und auf der Schul- und Curriculumsebene (Schulklima).

Für die Präventionsarbeit mit Kindern sind verschiedene Konzepte entwickelt worden: verhaltenstherapeutisch orientierte Einzel- oder Gruppenprogramme wie das Training mit sozial unsicheren Kindern oder Training mit aggressiven Kindern von Franz Petermann und Ulrike Petermann beinhalten neben vielen Einzel- und Gruppeneinheiten zum Training von sozialen Kompetenzen oder dem Aufbau von Empathie auch Einheiten zur Elternarbeit.



Das Programm Faustlos von Manfred Cierpka 2001 für die Grundschule fördert soziale und emotionale Kompetenzen und ist wie die beiden vorher genannten wissenschaftlich evaluiert.

Die Intervention „Peer Support“ von Helen Cowie 2000 beinhaltet ein Training ausgewählter „Patenkinder“ in Kommunikationsfertigkeiten, die dann den Opfern beistehen und ihrerseits andere Kinder in Kommunikationsfertigkeiten trainieren. Das Befriending, d.h. einen Freund an der Seite zu haben, hat sich als zentrale Ressource gegen die Opferrolle erwiesen und wird in vielen Grundschulen mittlerweile praktiziert.

Der „Triple P-Ansatz“ von Matt Sanders 1996 hat den Aufbau positiven Erziehungsverhaltens bei den Eltern zum Ziel und hat unterschiedliche Stufen der Unterstützung, Schulung und Begleitung von Eltern in der Verbesserung der Erziehung und des Modellverhaltens.

Hilfreich können Lehrertrainings anknüpfend an subjektive Theorien und Wissensbestände des Lehrers mit dem Ziel sein, die diagnostische Handlungskompetenz zu stärken. Beispiel wäre das „Konstanzer Trainingmodell“ (KTM) von Tennstädt & Dann 1994, ein integratives Selbsthilfeprogramm zur Bewältigung von Störung und Aggression im Unterricht (Begreifen-Begründen-Bewältigen). Schulkultur und Schulklima lassen sich durch verbesserte Pausenaufsichtregelungen und Einbindung von Streitschlichtern (Mediatoren) gewaltfreier gestalten.

Die „klassische“ Intervention bei Bullying (nach Dan Olweus) oder nach einem Gewaltfall an der Schule setzt auf drei Ebenen an:

– auf Schulebene wird eine besondere Konferenz empfohlen, auf der über alle relevanten Schüler gesprochen wird,

– auf Klassenebene werden gemeinsame Regeln erarbeitet, Mobbing als Thema direkt besprochen (neutraler Aufhänger durch Lektüre wichtig),

– auf individueller Ebene werden Gespräche mit beiden Seiten geführt (ultima ratio: Klassen- oder Schulwechsel des Täters).

In Bremerhaven gibt es das Konzept „gewaltfreie Schule“.

Aufgaben zum Artikel.

1. LesenSie den Artikel..

2. Erwähnen Sie den Autor, die Textsorte und das Thema.

3. Beschreiben Sie alle wichtigen Aspekte, die im Originaltext vorkommen, auch die Meinung der Autoren zum Thema. Gebrauchen Sie dabei Redemittel aus dem Anhang.

4. Stellen Sie schematisch die Inhaltsstruktur dar.

5. Bringen Sie positive Meinungen zum Gelesenen vor.

6. Bringen Sie negative Meinungen zum Gelesenen vor.

7. Schreiben Sie einen zusammenfassenden Satz und eine Meinungsäußerung von Ihnen.

Articel 3. Hausaufgabe

Annette Neubauer: Frau Ulkig oder Wie man Hausaufgaben richtig macht. Albarello-Verlag 2005, ISBN 3-86559-006-3.



Hausaufgaben oder Schularbeiten sind Aufgaben des Lehrers an die Schüler, die diese in der unterrichtsfreien Zeit bearbeiten sollen. Sie dienen der Nachbereitung des erteilten Unterrichts oder der Vorbereitung des bevorstehenden Stoffes. Hausaufgaben helfen bei der Übung und Festigung des Schulstoffes, stärken die Arbeitshaltung der Schüler und fördern ihre Eigenverantwortlichkeit. Hausaufgaben werden in der Regel nur in Halbtagsschulen erteilt. Umfang und Schwierigkeitsgrad sind meistens in Bestimmungen vorgegeben.

Oft führen Hausaufgaben zu Belastungen der häuslichen Situation. Zur Hausaufgabenbetreuung ist es teilweise üblich, Nachhilfelehrer zu beauftragen. Da Nachhilfe kostenintensiv sein kann, wird auch die soziale Lage entscheidend für den Schulerfolg lernschwacher Schüler.

Im weiteren Sinne bezeichnet man als Hausaufgaben auch andere selbstverantwortlich zu erledigende Verpflichtungen im Haushalt.

Hausaufgaben können über verschiedene Funktionen begründet werden:

didaktisch:

– Einprägen und Üben des Stoffs (Dies ist der Standpunkt des Herbartianismus, den landesrechtliche Regelungen im Wesentlichen auch heute einzunehmen scheinen),

– Zu selbständigem Denken und Arbeiten anregen,

– Unterricht vorbereiten;

methodisch-unterrichtsorganisatorisch:

– zeitaufwändige Teile des Lernprozesses aus dem 45-Minuten-Raster herausnehmen,

– als Element der Binnendifferenzierung: im Gegensatz zum Klassenunterricht kann ein Schüler zu Hause individuell in seinem eigenen Tempo arbeiten,

– kaum genutzt wird die Möglichkeit, Schülern individuell unterschiedliche Aufgaben zu stellen;

lern- und motivationspsychologisch:

– zusätzliches Interesse und Eigeninitiative fördern,

– Selbstbestätigung ermöglichen;

lerntheoretisch:

– Lernen lernen.

Diese Ziele können auch negative Wirkungen zeigen: mechanisches Üben kann Motivation, Interesse und somit die Lernfähigkeit mindern. Der erzieherische Einfluss sollte stets gestaltet werden, dass der Betroffenen nicht „angepasst“ oder kritiklos wird.

Weit verbreitet ist die Auffassung, dass der Umfang der Hausaufgaben vom Verhalten der Schüler im Unterricht abhängig zu machen ist; dies führt auch dazu, die Hausaufgabe als eine Art von Strafe zu empfinden.

Besonders problematisch ist es, dass für die Erledigung der Hausaufgaben die häuslichen Bedingungen oft gar nicht oder nur unzureichend gegeben sind. dadurch werden betroffene Kinder systematisch benachteiligt.

Andererseits können gut gestellte Hausaufgaben Kinder motivieren und herausfordern. Die Lösung schwieriger Aufgaben ist ein Erfolgserlebnis, das das Lernen erleichtert und das Verständnis erhöht und Kinder zu selbständigen Lösungen befähigt.

Hausaufgaben sollten von den Schülern unmittelbar nach der Rückkehr vom Schulunterricht – ggf. nach dem Mittagessen und Verdauungsbewegung an der frischen Luft – an ruhigem Ort erledigt werden. Begründet wird dies damit, dass dann der Schüler

– inhaltlich noch alles im Kopf hat, was in der Schule besprochen wurde (ergo: der Unterrichtsstoff noch frisch ist)

– der Schüler ausgeruhter als bei Erledigung zum späteren Zeitpunkt ist und die Leistung leichter von der Hand geht, sofern er sich nicht von anderen Einflüssen (Zeitdieben) ablenken lässt.

Nicht zu empfehlen ist eine Erledigung in den Abendstunden, geschweige denn unmittelbar vor dem Schlafengehen. Der Schüler wäre unkonzentriert und macht zusätzliche, vermeidbare Fehler.

Bei Fächern, die am Folgetag nicht unterrichtet werden sollen, ist es (wenn ein Schüler viele Hausaufgaben bewältigen muss) ratsam, diese Hausaufgaben auf den Folgetag, jedoch spätestens auf den vorausgehenden Tag vor dem nächsten Unterricht in dem Schulfach, zu verschieben.

Hausaufgabenbetreuung durch die Eltern ist weit verbreitet und je nach Alter der Schüler vielleicht auch erwünscht. Der Lehrer muss in jeder Altersstufe damit rechnen, darf sich aber keineswegs darauf verlassen. Die Formen der Elternhilfe reichen von reiner Kontrolle bis zu inhaltlicher Mitarbeit.

Contra Hausaufgaben wird argumentiert, dass Elternhilfe wie auch die übrigen häuslichen Bedingungen, unter denen Hausaufgaben angefertigt werden, die Chancenungleichheit verstärkt.

Pro Hausaufgaben wird argumentiert, dass sie eine wichtige, oft die einzige Verbindung der Eltern zur Schule herstellen.

Hausaufgabenhilfe anderswo überschneidet sich mit (von den Eltern) bezahlter Nachhilfe oder ist ein klassisches Ehrenamt.

Aufgaben zum Artikel.

1. LesenSie den Artikel.

2. Erwähnen Sie den Autor, die Textsorte und das Thema.

3. Beschreiben Sie alle wichtigen Aspekte, die im Originaltext vorkommen, auch die Meinung der Autoren zum Thema. Gebrauchen Sie dabei Redemittel aus dem Anhang.

4. Stellen Sie schematisch die Inhaltsstruktur dar.

5. Bringen Sie positive Meinungen zum Gelesenen vor.

6. Bringen Sie negative Meinungen zum Gelesenen vor.

7. Schreiben Sie einen zusammenfassenden Satz und eine Meinungsäußerung von Ihnen.

ПРИЛОЖЕНИЯ

TIPPS ZUM Schreiben

Zweck: Eine Zusammenfassung soll die oder den Lesenden über den Originaltext informieren, so dass diese / r sich ein Bild davon machen kann. Sie umfasst eine kurze und kompakte Übersicht über die Inhalte, die Thesen, die Kernfragen, die Argumente und die wichtigsten Ergebnisse. Bei einer Zusammenfassung geht es nicht darum, jedes kleine Detail aufzuzeigen, sondern es geht darum, einen kompakten Überblick zu schaffen.

Vorbereitung

Schritt 1: Lesen. Beim Lesen müssen folgende Schritte beachtet werden:

· Text gliedern. (Einteilen des Textes in inhaltlich zusammenhänge Abschnitte).

· Schlüsselbegriffe im Text unterstreichen. (So wird das Wichtige deutlich und Schritt 1 wird erleichtert. In der Praxis sollte dieser Schritt bei ungeübten Lesern zuerst durchgeführt werden).

· Kernstellen unterstreichen.

Schritt 2: Abstrahieren Zum Abstrahieren können folgende Schritte dienen:

· Ersten Satz erstellen. (Siehe hierzu die Ausführungen weiter unten.)

· Unterscheiden von Haupt- und Nebensachen.

· Rekonstruktion der Hauptargumentation.

· Schematisches Darstellen der Inhaltsstruktur. Das Lesen bezieht sich also hauptsächlich auf die Erfassung des Textes, das Abstrahieren auf die Erfassung des Inhalts und seiner Struktur.

Schritt 3: Schreiben Das Schreiben des Textes ist an eine bestimmte Form gebunden. Folgende Merkmale kennzeichnen die Inhaltsangabe:

· Im Einleitungssatz wird der Autor, die Textsorte und das Thema erwähnt.

· Die Inhaltsangabe steht im Präsens.

· Die Darstellung ist knapp, sachlich und deutlich.

· Die Inhaltsangabe enthält keine direkte und möglichst keine indirekte Rede.

· Tabellen und Statistiken werden nicht übernommen.

· Ein kurzer Kommentar kann am Ende hinzugefügt werden.

 








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