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STRUKTURELLE UND GENETISCHE ANALYSE





WORTBILDUNG

Zusammensetzung

Übung 1. Bestimmen Sie den morphologischen Bestand folgender Zusammensetzungen:

a) Substantive:

Schreibtisch, Zeigefinger, Jawort, Ichform, Speisezimmer, Fünfeck, Nationalplan, Mehrleistung, Selbstgefühl, Unterlage, Lesebuch, Rebstock, Oberstleutnant, Zwischenfrage, Rotwein, Junggeselle, Schlafzimmer, Zwischenfrage, Nebenrolle, Straßenbahnhaltestelle, Weltfriedensrat;

b) Adjektive:

dunkelblau, blaßrot, wortkarg, rehledern, feuerspeiend, allmonatlich, weißwollen, kaltblütig, sonnenklar, übergroß, wohlklingend, gutgebildet, schneebedeckt;

c) Adverbien:

währenddessen, insbesondere, ohnedies, nachher, dorthin, inzwischen, geradeaus, gleichwohl, vorgestern;

d) Verben:

stehenbleiben, bereitstellen, haushalten, wohlwollen, gefangennehmen, guttun, standhalten, verlorengehen, radfahren, lustwandeln, leidtun, steifhalten, wahrnehmen, preisgeben, stillhalten, kehrtmachen, brachliegen.

 

Übung 2. Bestimmen Sie die Art der Zusammensetzung (attributive, kopulative, Zusammenrückungen, Zusammenbildungen).

a) Substantive:

Briefträger, Rührmichnichtan, Blindgänger, Schnelldreher, Schnelldrehmethode, Landfestivalkomitee, Blumenstrauß, Nationalpreisträger, Abschiedsnahme, Herausgeber, Heldentat, Inbewegungsetzung, Springinsfeld, Entweder-oder-Frage, Stellungsnahme, Fallschirmspringerschuhe, Schreihals, Nordost, Siebenmeilenstiefel, Brustwehr, Rotkehlchen, Schlafmütze, Instandsetzung, Dampfschiffahrtsgesellschaft, Rückgabe, Bewußtsein, Stützpunkt, Tatendrang, Denkart, Granatsplitter, Schnürschuhe, Fallapfel, Straßenrand, Flammenwerferöl, Nichtsagung, Rechtschreibung, Vergißmeinnicht, Habenichts, Stelldichein;

b) Adjektive:

zweifenstrig, gleichzeitig, dummdreist, leichtfertig, taubstumm, brauneichen, dickbäckig, wahrscheinlich, arbeitswillig, gleichgültig, altjüngferlich, denkfähig, wahrheitsliebend, schlaftrunken, vielsagend, sternumkränzt, muckmäuschenstill, großartig, hochstämmig, tragfähig, eigenhändig;



c) Adverbien:

vorgestern, dementsprechend, barfuß, barhaupt, miteinander, inzwischen, bislang, sonstwo, immerfort, überallhin, unterdessen, allerorts;

d) Verben:

schöntun, heranschaffen, hereintreten, fernhalten, wohlwollen, hochschätzen, schiefliegen, schiefgehen, fehlgehen, nahestehen, stehenbleiben, liegenlassen, kennenlernen, klarmachen, fahrenlassen.

 

Übung 3. Bilden Sie verschiedenartige zusammengesetzte Substantive, schreiben Sie diese mit dem bestimmten Artikel. Bestimmen Sie die Art der gebildeten Wörter und übersetzen Sie diese ins Russische. Vergleichen Sie dabei die Struktur der deutschen Wörter mit der der russischen Entsprechungen:

Briefe, tragen; Fakultät, Versammlung; Produktion, Beratung; vier, Zimmer, Wohnung; Student, Versamm­lung; Glück, Wunsch; Monat, Lohn; Himmel, Körper; Bombe, Erfolg; Bericht, erstatten; Woche, Schrift; Bier, trinken; Plan, Arbeit; Arbeit, Plan; Flamme, werfen; Rücksicht, nehmen; in Stand, setzen; starr, Sinn; schnell, Zug; genug, tun; wieder, gut, machen; wichtig, tun; Befehl, haben; Weg, weisen; Kenntnis, nehmen; auseinander, setzen.

 

Übung 4. Schreiben Sie entsprechende synonymische Wortver­bindungen zu folgenden zusammengesetzten Wörtern:

Eisenbetonbrücke, Goldmünze, Vaterlandsliebe, Ba­taillonsstab, Warmwasser, Seidenkleid, Schirmmütze, Tiefblick, Übeltat, Wirtschaftsplan, Gelehrtenkopf, Handbewegung, Fernfeuer, Familienhaupt, Kulturhaus, Kleinkind, Hochschulprogramm, Universitätsunterricht, Warmwasser.

 

Übung 5. Übersetzen Sie folgende zusammengesetzte Wörter aus dem Deutschen ins Russische, vergleichen Sie dabei die innere Form und die Struktur der deutschen und der russischen Äquiva­lente:



Berlinfrage, Tagesordnung, Ministerpräsident, Auf­bausonntag, Nußknacker, Parteimitglied, Arbeitspro­duktion, Weltfestspiel, Füllfeder, Sonnenschirm, Weltraumfahrer, Brombeergesträuch, Soldatenfrau, Trotz­kopf, Leitartikel, Nasenlöcher, Grünschnabel, Maschi­nengewehr, Handgranate, Geschichtsforscher, Hoch­zeitsfest; bösartig, leichtfertig, schwerbepackt.

 

Übung 6. Bilden Sie alle möglichen zusammengesetzten Substantive mit fol­genden Wörtern als erste Komponente, übersetzen Sie dieselben ins Russische:

Bahn-, Bürger-, Stadt-, Kultur-, Sommer-, Wasser-, Sonne-, Donner-, Hand-, Brot-.

 

Übung 7. Bilden Sie alle möglichen zusammengesetzten Substantive mit folgenden Wörtern als zweite Komponente, übersetzen Sie dieselben ins Russische:

-bahn, -baum, -wesen, -teil, -tasche, -tuch, -blatt, -station, -schirm, -zucht, -bild,

-mann, -frau.

 

Übung 8. Erklären Sie die semantisch-syntaktischen Beziehun­gen zwischen den Komponenten der zusammengesetzten Wörter, beachten Sie dabei ihre Gesamtbedeutung und bestimmen Sie, ob die Gesamtbedeutung den Bedeutungen der Komponenten entspricht:

Steinbau, Nachtflug, Sommerferien, Zartgefühl, Schelmaugen, Elternhaus, Leitartikel, Gasmaske, Riesenstiefel, Kinderarzt, Kraftwagen, Fichtenbaum, Staubzucker, Weltjugendlied, Seeluft, Meßapparat, Schneemann, Industriezweig, Rohstoff, Festveranstaltung, Rabenprofil, Provinzstadt, Wortbildung, Sonnenschein, Dienstraum, Schwanenschrei, Streithahn, Sonnenschirm, Mundwinkel, Schreibmaschine, Leuchtkugel, Newabrücke, Lederhandschuhe, Schreibmaschinenklapper, Lastkraftwagen, Hornbrille, Taschenuhr, Kleiderschrank, Papierkorb, Papiertüte, Enkelkind, Jasmingeruch, Glühbirne, Hochschule; himmelhoch, blitzschnell, blutrot, dunkelblau, blutwenig, rotweiß, sauersüß, rabenschwarz, stockfinster, dienstbereit, wunderschön, vielbedeutend, steinhart, steinalt, funkelnagelneu, kohlpechrabenschwarz.

ABLEITUNG

Übung 1. Erklären Sie anhand der Lehrbücher die Herkunft der Suffixe in folgenden abgeleiteten Wörtern:

a) Substantive:

Schüler, Gärtner, Leserin, Hering, Lehrling, Erzäh­lung, Gesundheit, Arbeitslosigkeit, Feindschaft, Bürger­tum, Finsternis, Blümlein, Häuschen, Fischerei, Kompanie, Assistent, Aspirant, Ambulanz, Ingenieur, Organismus, Minimum, Fakultät;

b) Adjektive:

steinig, lieblich, irdisch, arbeitsam, fehlerhaft, golden, hölzern, schiffbar;

c) Verben:

lachen, lächeln, stottern, ächzen, piepsen, berichtigen, organisieren.



 

Übung 2. Erklären Sie anhand der Lehrbücher die Herkunft
und den Gebrauch der Präfixe in folgenden abgeleiteten Wörtern:

Unglück, Mißerfolg, Urwald, Gestirn, Erzbischof, ausstehen, besprechen, auswählen, erinnern, verriegeln, zerbrechen, Aufstand, unreif, uralt, mißlingen, mißfällig, erzdumm, Bestand, Gesuch.

 

Übung 3. Merken Sie sich die verschiedenen Bedeutungen der Präfixe und den Einfluß des Präfixes auf die Semantik des Verbes (z. B. vertreiben — forttreiben, verriegeln — einen Riegel vorschie­ben):

verstehen, verschrauben, verschließen, verhelfen, verheiraten, verlaufen, verschlechtern, verbessern, ver­minen, versalzen, vergolden, vermauern, verjagen, verehren, verachten, verschicken; erinnern, ertragen, erbitten, erklären, erwärmen, erkunden, ermuntern; be­sprechen, betrachten, betasten, beäugen, besinnen, be­steigen, bewässern, bewäldern, beurlauben; entlarven, entkommen, entnehmen, entstammen, enthaupten, ent­wässern, entwinden, entsprechen; zerschlagen, zerhak-ken, zerteilen, zermahlen, zertreten; gehorchen, gewin­nen, gefallen, gestatten; übersetzen, übertragen, über­fahren, übersiedeln, übergehen; durchspähen, durchflu­ten, durchhalten, durchstudieren; widersprechen, wider­hallen, widertönen, widerstehen; wiederholen, wieder­herstellen, wiederaufrichten, wiederbeleben; umschiffen, umkreisen, umreißen, umbringen; unterbringen, unter­halten, unterschätzen, unterbrechen; innehalten, innewohnen, innehaben; darlegen, darstellen, darreichen, darbringen, darbieten.

 

Übung 4. Erklären Sie die verschiedenen Bedeutungen der Af­fixe in folgenden Wörtern:

Arbeiter, Fußgänger, Trichter, Walzer, Weimaraner, Ausflügler, Italiener; Lehrerin, Doktorin, Häsin, Eng­länderin; Freundschaft, Studentenschaft, Wissenschaft; Feinheit; Festigkeit; Warnung, Haltung, Besatzung; Weberei, Stickerei, Bücherei, Schreiberei, Schlamperei; Liebling, Ankömmling, Dichterling; Tantchen, Mütter­chen, Brüderchen, Spielchen, Männchen; Gebirge, Ge­zweig, Gestirn, Gemurmel, Gespräch, Gerede; Erzbi­schof, Erzopportunist, erzfaul, erzdumm; Urmensch, Urwelt, Urbild, Uraufführung, urplötzlich; Missetat, Mißbilligung, Mißgeschick, Mißstern, Mißgestalt, miß­lich, mißlingen, mißbilligen, mißglücken; Unordnung, Unglück, Untat, Unwetter, Unmasse, Unzahl, unschön, unglücklich; erblassen, erteilen, erschlagen, erstrahlen, erklingen; entreißen, entladen, entströmen, entzünden; gestehen; zerdrücken; bezahlen, beherrschen, beschürzt, behandschuht, beschirmt, beringt, begabt, beleibt; dor­nig, nichtig, lockig, richtig, kräftig, abhängig, mühselig, obig, derzeitig; fehlerhaft, launenhaft, märchenhaft; seltsam, mühsam, unbeugsam; herbstlich, verträglich; wunderbar, denkbar; gedankenvoll.

 

Übung 5. Übersetzen Sie folgende Wörter ins Russische und bestimmen Sie die Bedeutung der Halbaffixe:

Blattwerk, Bilderwerk, Balkenwerk, Bauwerk, Teufelswerk, Erdwerk, Fachwerk, Pelzwerk, Räderwerk, Spielwerk, Mauerwerk, Bergwerk, Oberwerk, Wurzelwerk, Triebwerk Ziegelwerk, Feuerwerk, Zuckerwerk, Uhrwerk, Schuhwerk, Mundwerk, Pumpwerk; Zuckerzeug, Eisenzeug, Werkzeug, Feuerzeug, Rauchzeug, Unterzeug, Schreibzeug, Spielzeug, Strickzeug, Bettzeug, Arbeitzeug, Handwerkerzeug, Nähzeug, Schießzeug; Fuhrmann, Geschäftsmann, Handelsmann, Kaufmann, Leiermann, Schulmann, Seemann, Werkmann, Zimmermann, Nrbenmann, Gefolgsmann, Ersatzmann, Hauptmann, Amtmann, Fachmann, Weltmann, Bergmann, Steuermann, Ackermann, Fährmann, Privatmann, Gasmann, Landmann, Landsmann, Frontmann, Pressemann, Franzmann; bösartig, orgelartig, wolkenartig, stromartig; fragwürdig, merkwürdig, denkwürdig, liebenswürdig, menschenwürdig; liebenswert, bemitleidenswert, bemerkenswert, begehrenswert, beklagenswert, lebenswert; glücklicherweise, notwendigerweise, überflüssigerweise, gütigerweise, entsprechenderweise, sonderbarerweise, probeweise, stückchenweise, tageweise, besuchsweise, merkwürdigerweise, paarwei­se, gesprächsweise, üblicherweise, stoßweise, erstaun­licherweise, schandhafterweise, unverständlicherweise, beispielsweise, staffelweise, haufenweise; befehlsge­mäß, pflichtgemäß, standesgemäß; gefühlsmäßig, hundsmäßig, vorschriftsmäßig, gesetzmäßig, rechtmä­ßig, verhältnismäßig, gewohnheitsmäßig, ungleichmä­ßig; abwärts, nordwärts, vorwärts, südwärts, rückwärts, anderwärts; einigermaßen, zugegebenermaßen, folgen­dermaßen, dermaßen; atemlos, achtlos, mühelos, trostlos, wertlos, kostenlos, harmlos, fassungslos, tränenlos, quallos, hoffnungslos, beispiellos; tränenvoll, freude­voll, ausdrucksvoll, erwartungsvoll, qualvoll, jammervoll, mühevoll, trauervoll, wertvoll, schauervoll, vertrauensvoll, erbarmungsvoll, geheimnisvoll, anspruchs­voll; schneereich, wasserreich, ruhmreich, siegreich, er­folgreich; vollenden, vollführen, vollgießen, vollpacken, vollrauchen, vollziehen; losfahren, losschießen, los­gehen, losmachen, losbinden; wohltun, wohlhaben, wohlwollen, sich wohlfühlen; Alltag, Allmacht, allzeit, allbekannt, allmählich, allgegenwärtig, allzusehr, all­zuschön, allzugut, allzudumm; allerhöchst, allerbest, allerliebst, allerschönst, allergrößt, allerwenigst; Aber­glaube, abermals.

 

Übung 6. Erklären Sie den semantischen Unterschied folgen­der Ableitungen, gebrauchen Sie diese in Wortverbindungen oder Sätzen:

weibisch — weiblich, kindisch — kindlich, friedlich — friedsam, beweglich — bewegbar, bildsam — bildlich— bildhaft — bildbar, ehrsam — ehrlich — ehrbar — ehren­haft, furchtsam — furchtbar — fürchterlich, geistig — geistlich — geisterhaft, höfisch — höflich, köstlich — kostbar, namhaft — nämlich — namentlich, sinnig — sinnvoll — sinnlich — sinnlos, schmerzhaft — schmerz­lich — schmerzlos, sorgsam — sorglich — sorgenlos — sorgenfrei, tugendhaft — tugendsam, wundersam — wunderlich — wunderbar — wundervoll, freudevoll — freudelos, taktvoll — taktlos, ahnungslos — ahnungs­voll, wasserreich — wasservoll — wasserlos — wässe­rig, ruhmreich — ruhmvoll, tränenreich — tränenvoll — tränenlos, ernsthaft — ernstlich, gütig — gütlich, mün­dig — mündlich, sparsam — spärlich, herrisch — herrenlos, gefühlvoll — gefühlreich — gefühllos, sieglos, kunstvoll — kunstreich — kunstlos, langsam — länglich, wortreich — wortkarg verständlich — verständig, sonderbar — sonderlich geschäftlich — geschäftig, wirksam — wirklich, frauenhaft – fraulich, schädlich — schadhaft; lachen – lächeln, husten — hüsteln, tanzen — tänzeln, bevölkern – entvölkern, bewässern — entwässern, bedecken — entdecken — aufdecken, verschließen — entschlie­ßen — beschließen — ausschließen — aufschließen, besprechen — entsprechen — aussprechen — ansprechen — mitsprechen — durchsprechen — versprechen, verhüllen — enthüllen, ermutigen — entmutigen, beladen — entladen — aufladen — verladen, wegnehmen — entnehmen — abnehmen — fortnehmen — mitnehmen — aufnehmen — annehmen.

 

Übung 7. Bilden Sie abgeleitete Substantive mit folgenden Bedeutungen:

a) des Sammelbegriffs:

Student, Bürger, Ritter, Stern, Arbeiter, Berg, Busch, Ader, Buch, Bekannte (der), Nachbar, Land, Karte, Reiter, Freund;

b) der handelnden Person männlichen und weiblichen Geschlechts:

Gunst, Haupt, Flucht, Schule, Witwe, Tat, fremd, lieb, spielen, jung, lügen, reden, lehren, lesen, pflegen, Genosse, Maler, Student, Aspirant;

c) des Berufs:

Garten, Schaffen, Sport, Mauer, Schloß, Tisch, Kunst, setzen, geigen, lehren, singen, weben;

d) der Herkunft:

England, Tschechoslowakei, Bulgarien, Japan, Ita­lien, Polen, Spanien, Amerika, Afrika, Europa, Austra­lien, Moskau, Leningrad, Berlin, London, Paris, Genf, Rom, Weimar, Milan, Venezia, Hamburg; aus einer Stadt, einem Dorf;

e) der Handlung:

sammeln, erkennen, verhalten, landen, sitzen, entsa­gen, verändern, trennen, bilden;

f) des Resultats der Handlung:

sammeln, senden, verfassen, kleiden, leiten, schöp­fen, abteilen, regieren;

g) der Tätigkeit:

färben, gießen, weben, malen, fischen;

h) des Ortes der Tätigkeit:

gießen, spinnen, Buchbinder, Bäcker, Tischler;

i) der abstrakten Bedeutung:

neu, gesund, trocken, wahr, weiß, minder, schwach, gewandt, bitter, aufmerksam, feucht, feuchtig-, klein, kleinig-, Mensch, Kind;

j) der Verkleinerung:

Stadt, Haus, Tisch, Stuhl, Fenster, Hut;

k) der Kosenamen:

Mutter, Sohn, Tochter, Bruder, Schwester;

l) der Verachtung:

Liebe, Tanz, Herr, fromm, schwach, fragen, laufen, singen, lesen;

m) der Bezeichnung eines weiblichen Wesens:

Kamerad, Professor, Doktor; Hase, Wolf, Storch, Fuchs;

n) der Bezeichnung verschiedener Werkzeuge und anderer Gegenstände:

bohren, kreuzen, wecken, zeigen, leuchten, schalten;

o) der Eigenschaftsbezeichnung:

groß, lang, kurz, breit, rot, lieb, finster, wild, gleich;

p) Bezeichnung des Zustandes:

Witwe, Freund, Wissen, Bruder, Heide, verwandt;

r) der Negation:

Gnade, Geschick, Ernte, Glück, Verständnis, Erfolg;

s) der Verstärkung:

Zahl, Menge, Schelm, Dieb.

 

Übung 8. Schreiben Sie aus den folgenden Sätzen alle abgeleiteten Wörter aus und analysieren Sie diese (charakterisieren Sie die Affixe und Halbaffixe morphologisch, erklären Sie ihre Bedeutungen und den Entstehungsweg des ganzen Gebildes):

1. Es erschien als eine Art Wolkenkratzer und sah ziemlich langweilig aus... (B. Kellermann). 2. Auch Fräulein Zimmermann würde aus lauter Wichtigtuerei den Mund nicht halten (B. Kellermann). 3. Mein Gott, wenn ich denke; welche Unsummen andere Männer verdienen! Reichtum, das war ihr Traum! (B. Kellermann). 4. Einige Tage vor dieser Liebelei hatte ihn Clotilde kurzerhand ausquartiert (B. Kellermann). 5. Christa dagegen hatte die Unart angenommen, während des Gesprächs Zeichnungen und Einfälle auf ein Stück Papier zu kritzeln (B. Kellermann). 6. Ist es möglich, daß die Zierlichkeit der maurischen Architektur die Zartheit dieser Säulen beeinflußt hat? (B. Kellermann). 7. Christa sann nach, und an dem kleinen Geknitter ihrer schönen Stirne erkannte er, daß die Frage sie ernsthaft beschäftigte (B. Kellermann). 8. «Wenn mich die Stadt entläßt, hören Sie, so sitze ich mit meinen beiden Mädchen auf der Straße. Sie aber haben mir mit Ihrer Erklärung wieder etwas Mut eingeflößt!» Er zog eine Rolle aus der Tasche und entfaltete sie auf dem Tisch (B. Kellermann). 9. Nun war Feuermachen bis zu dem Punkte gediehen, wo der urzeitliche Jäger, zu dem er sich entwickelt hatte, in den Menschen der letzten Zivilisation umschlug. Kein Urjäger und Pfeilmann hätte so durchfeuchtetes oder außen nasses Geäst mit Feuerschwamm anzustecken vermocht (A. Zweig). 10. In den Spitzen der Tannen regten sich leise und silbrig die Abendstimmen der letzten Meisen, die sich im dichten Wipfelwerk... nicht zu fürchten brauchten (A. Zweig). 11. Bertin... packte seine Kleinigkeiten aus: Waschzeug, Schreibzeug, Rauchzeug, das Bild seiner Frau in einem runden Rähmchen (A. Zweig). 12.Kein einziger Sprung in den Kasematten, den Gewölben der langen Gänge. Nur das Oberwerk war demoliert, die Ziegelmauerei, die Böschungen, Höfe, das Erdwerk (A. Zweig). 13. «Es muß ein guter Freund von Ihnen gewesen sein», fährt Glinsky vertraulich zwinkernd fort, «oder Ihnen dieses Pöstchen verschafft hat.» (A. Zweig). 14. Von irgendeiner Deckung aus verteilen sie die langentbehrte warme Nahrung, ... die von den Essenholern die letzten Strecken hinuntergeschleppt werden bis in die Gräben (A. Zweig). 15. Ei, ei, wer kommt denn da, dachte er spöttisch, ... und setzte sich daneben, die Gamaschen und die dick überstaubten Schuhe auszuziehen (A. Zweig). 16. Wahrscheinlich wollte die Mutter für die Verwandtschaft und die Freunde ein kleines Erinnerungsheft herstellen (A. Zweig). 17. Er wirft Getreidemuster in Schrankfächer, stapelt Schnellhefter auf die Fensterbank, weiß einen Augenblick nicht, wo er mit dem Getreideprober hin soll (H. Fallada). 18. Noch oft dachte Stanislaus an Mia. Er zerdachte sie (E. Strittmatter). 19. Er wünschte sich einen Menschen, mit dem er bereden konnte, wie es um ihn stand, wie seine Gedanken ihn plagten, aber auch hin und her beglückten (E. Strittmatter). 20. Er ging steif im Laden umher, hüstelte ein wenig... (E. Strittmatter). 21. «Sogar von dir, pikanterweise.» (E.M. Remarque). 22. Er probiert dandyhaft seinen Korn (E.M. Remarque). 23. Eduard bewölkt sich wie üblich, als er uns sieht... «Bares Geld lacht Sie heute an!» Eduard entwölkt sich (E.M. Remarque). 24. Fritz kämpfte: „Was ihr für Vorstellungen habt. Er ist kein bürgerlicher Dichterling und hat schon mehr Elend gesehen als mancher von uns.“ (H. Marchwitza). 25. «Sie sollte die Tür ordentlich zumachen!» sagte Hans Castorp. «Immer läst sie sie zufallen. Das ist doch eine Unmanier.» (Th. Mann).

Übergang aus einer grammatischen Kategorie in die andere

 

Übung 1. Analysieren Sie in angegebenen Sätzen alle Wörter, die durch Übergang aus einer grammatischen Kategorie in eine andere entstanden sind; beachten Sie dabei ihre Bildungsart und ihre Bedeutung:

 

1. Vor ihm ging langsam ein Fremder und betrachtete die alten Häuschen... und sooft der Fremde stehenblieb, blieb auch Oldshatterhand stehen, sah auf das Häuschen, auf den Fremden zurück; ... Seine Sehnsucht ließ ihn zum Fremden werden. «Bitte schön, wo ist die Domstraße?» fragte der Fremde... Auf den Zehenspitzen balancierend, bewegte Oldshatterhand den Oberkörper hin und her, um den Fremden so lange wie möglich sehen zu können (L. Frank). 2. Hans... fand... sich in betreff des Datums nicht immer ganz genau auf dem laufenden (Th. Mann). 3. Solcher Empfindungen hatte Hans Castorp sich nun, auf Grund der inneren Sachlage, fast ganz begeben... (Th. Mann). 4. Ein Rohrkrepierer, heiß es, hatte seinem Dasein ein Ende gemacht, ihm und der ganzen Bedienung (A. Zweig). 5. Das Miauen und Pfeifen der kleinen Feldgranaten kreuzt das Rollen der Fünfzehner, die als Hauptwaffe des Heeres aus drei oder vier verschiedenen Geschützarten ihre steilen Bögen durch die Nachtluft ziehen (A. Zweig). 6. Der wäre imstande, nach dem Woher und Was jeder Kiste voll Wein zu fragen... (A. Zweig). 7. Weiß der Teufel, dachte er, warum ich Da-Sein und Berechtigt-Sein so gläubig gleichsetze (A. Zweig). 8. Das Getöse in der übersternten Nacht, das Sprengen, Flammen, Flackern, das Heranheulen und Gedröhn – dauerte es lange? (A. Zweig). 9. Aber Lebehde hatte die Absicht, sich mit Pahl zu beraten, und wie immer fügte sich sein Gegenüber (A. Zweig). 10. Es war gut, müde zu werden, lebens- und sterbensmüde, seins- und nichtseinsmüde, müde des Oben und müde des Unten, müde des Weißen und müde des Bunten... (A. Zweig). 11. Nach Erklärungen und längerem Hin und Her ließ man ihn schließlich ein, durch einen Hintereingang, eine kleine Holztreppe empor (A. Zweig). 12. Dafür hatte er alle Künste des Arbeitens gelernt, den Gebrauch von Werkzeugen und der Hände, aller Muskeln, vieler Tricks, und war der Genosse und Schlafkamerad derjenigen geworden, auf die die Gesellschaft ihr ganzes Tun und Lassen gründete (A. Zweig). 13. In ihrem warmen Schlafanzung aus rosa und blau gestreiftem Flanell reckte sie die Arme, verschränkte die Hände hinter dem Kopf, den dicken aschblonden Zöpfen, und beugte sich vor, im Morgengrün des Ostens silbrig den großen Stern zu sichten, die Venus (A. Zweig). 14. Niemand aber leugnete den Reiz ihres Lächelns, das ihr ganzes Wesen erhellte wie ein Licht, das von irgendwoher aus ihrem Innern strahlte. Auch heute war Fabian von ihrem Lächeln wieder bezaubert. Wie reizend ist doch ihr Lächeln? dachte er, ... sie ist wirklich ein wahrhaft reizendes Wesen (B. Kellermann). 15. Er setzt sich das Unmögliche zum Ziel, um das Mögliche zu erreichen (B. Kellermann). 16. Taubenhaus nahm auf einem der Stühle für die Besucher Platz, die schwarzem Leder überzogen waren, das im Laufe der Jahre brüchig geworden war und ungezählte haarfeine Sprünge aufwies (B. Kellermann). 17. Fabian konnte zufrieden sein... Nicht, daß er sich viel aus Titeln machte, nein, aber die Ernennung erhöhte natürlich sein Ansehen (B. Kellermann). 18. ... doch hatte man immerfort eine Stunde lang den Eindruck, daß nur ein alter Gelehrter so herrlich über Dinge plaudern kann, die Tausende von Jahren zurücklagen... Der weißhaarige Gelehrte zeigte sogar einige Scherben vor... (B. Kellermann). 19. «Ja», antwortete Christa an Stelle der Mutter (B. Kellermann). 20. «Sie sind allzu bescheiden, mein Lieber», rief sie aus (B. Kellermann). 21. Seine Praxis und seine laufenden Geschäfte sicherten ihm ein hohes Einkommen, und Christa selbst würde ja ein bedeutendes Vermögen in die Ehe mitbringen... (B. Kellermann). 22. Frau Beate lachte. «Wie früher!» rief sie aus. «Ach wie herrlich wäre das! Aber es gibt kein ‘Früher’ mehr.» (B. Kellermann). 23. Das Böse wächst und gebiert Böses! (B. Kellermann). 24. Sie wird sich «für die ihr angetane Schmach rächen, daß Raoul zeit seines Lebens an sie denken wird.» (B. Kellermann). 25. Schon aber hatte Fabian das Schreiben überflogen... (B. Kellermann). 26. Manchmal störten sprachliche Härten, entschuldigt durch die Eile des Schreibens... (A. Zweig). 27. «Wie, weiß ich augenblicks noch nicht.» (A. Zweig). 28. «Ja», dachte Posnanski, «mein junger Freund, da sagen Sie etwas ganz sehr Richtiges und Wichtiges.» (A. Zweig). 29. «Ich brauch’ mir nichts als mein Zuhause», sagt er... (A. Zweig).

ABKÜRZUNG

Übung 1. Bestimmen Sie die Art der Abkürzungswörter. Übersetzen Sie diese Abkürzungen ins Russische.

Abs. -Abseder, Absatz

Abt. -die Abteilung

Art. -der Artikel

bfn. -brutto für netto

BLZ -Bankleitzahl

btto. -brutto

d.h. -das heißt

div. -diverse

d.J. -dieses Jahr

d.M. -diesen Monat

Dtzd. -Dutzent

einschl. -einschließlich

etc. -et cetera

evtl. -eventuell

exkl. -exklusive

fr. -frei, franko

i.G. -im Ganzen

inkl. -inklusive

i.V. -in Vollmacht

-in Vertretung

k.J. -kommendes Jahr

k.M. -kommenden Monat

k.W. -kommende Woche

l.J. -laufenden Jahres

l.M. -laufenden Monats

lfd. -laufend

m.E. -meines Erachtens

Mod. -das Modell

ntto. -netto

n.W. -nächste Woche

o.a. -oben angeführt

o.O. -ohne Obligo

p. - per, für

p.a. -per anno/jährlich

PLZ -Postleitzahl

p.p.(ppa.) -per procura

Rng. -das Reingewicht

s. -siehe

Sa. -Summa

s.o. -siehe oben

Stck. -das Stück

s.u. -siehe unten

Tr. -die Tratte

T/Ta. -die Tara

u.a.m. -und anderes mehr

ult. -ultimo/das Monatsende

u.V. -unter Vorbehalt

u.U. -unter Umständen

V -der Vertag

Val. -die Valuta

vgl. -vergleiche

v.H. -von Hundert (Prozent)

v.J. -voriges Jahr

v.M. -vorigen Monat

v.T. -von Tausend

w.n. -wie nachstehend

w.v. -wie vorstehend

z.T. -zum Teil

zw. -zwecks

z.Hd. -zu Händen

ICE -InterCityExpress

EC -EuroCity

IC -InterCity

IR -InterRegio

FD -Fern-Express

D -Schnellzug

RSB -RegionalSchnellBahn

E -Eilzug

CE -CityExpress

S -S-Bahn, Schnellbahn

RB -RegionalBahn

SE -StadtExpress

Betr. -der Betreff

betr. -betreffend/betrifft

Fa. -Firma

fs (Fs) -Fernschreiben

TLX -Telex

fmdl. -fernmündlich

z. Hd. -zu Händen

e.h. -eigenhändig

lt. -laut

gem. -gemäß

gz., gez. -gezeichnet

sign. -signiert

i.A. -im Auftrag

mfG -mit freundlichen Grüßen

No./Nr. -Nummer

z.B. -zum Beispiel

b.w. -bitte wenden

z.Z. -zur Zeit

zuz. -zuzüglich

ca. -circa

Kto. -Konto

MwSt -Mehrwertsteuer

Zus. -Zusammensetzung

Übung 2. Schreiben Sie aus folgenden Sätzen abgekurzte Wörter aus, bestimmen Sie dabei ihre Art, führen Sie ihre vollen Varianten an:

1. Ab Montag werden im Kreis Bitterfeld Gruppenversammlungen über das 8. Plenum des ZK der SED durchgeführt. Das Ergebnis sollen Maßnahmen zur Bildung von FDJ-Gruppen in den LPG, zur Erhöhung der Produktion von Düngemitteln und Schädlingsbekämpfungsmitteln sowie die Bildung von Einsatzbrigaden für die Innenmechanisierung der LPG sein («Junge Welt»). 2. Er liegt in einem Schlafwagen der Mitropa, ein vornehmes Gehäuse, feierlich wie eine Kapelle (B. Kellermann). 3. Durch die hochliegenden Fenster des Labors im „Astra“-Werk kommt das Sonnenlicht in Strahlenbündeln, überzieht den Raum mit hellen Lichtstreifen (J. Petersen). 4. Scholz, der Werkleiter des VEB „Astra“, steht dort. Neben ihm, mit großen wachen Augen, der fünfzehnjährige Laborgehilfe Karl Schneider (J. Petersen). 5. Weit geht der Blick von der Terrasse des HO-Cafés „Warschau“ über die Stalinallee (J. Petersen). 6. Die Tür des BMW fällt hinter Neumann ins Schloß (J. Petersen). 7. Er trägt ein WN-Abzeichen (J. Petersen). 8. «Wir sind schließlich SAG-Betrieb», hauchte er... (H. J. Steinmann). 9. Er hält eine Karteikarte in der Hand, überfliegt sie nochmals: «Karl Schneider (Waise), geb. 15. 12. 1938 in Berlin, wohnhaft: Berlin Nr. 58, Christinenstraße 289. Laborgehilfe Astra-Werk» (J. Petersen). 10. Sie haben eine Srtaßenecke mit einer Omnibushaltestelle erreicht. Ein hell erleuchterer Bus fährt dort gerade an! (J. Petersen). 11. Bevor der erste Stupo die Tür erreicht hat, öffnet sie sich. Hennig tritt heraus, geht die Treppenstufen hinunter, an den Stupos vorbei (J. Petersen). 12. Das Geheul der Stukas über einem fassungslosen Land (E. M. Remarque). 13. Weihnachtsgeschenk für Fernsehteilnehmer. Berlin. Als rollende RFT-Schnellreparaturwerkstätten ausgerüstete schmucke Kombiwagen sind das Weihnachtsgeschenk der VVB-Rundfunk und Fernsehen für die Berliner («Junge Welt»). 14. «Das kann die Dag nicht unterstützen...» (H. Fal­lada.) 15. «Ich muß ja seit einer halben Stunde auf dem Alex sein...» (H. Fallada.) 16. Wenn sie auch sanft ist, sie ist viel zäher als er, sie würde hier nicht stehen, sie ist in der SPD und im Afa-Bund gewesen, aber nur, weil der Vater da war, sie gehört eigentlich in die KPD (H. Fallada). 17. Stanislaus knallte die Herdtür zu. «Ein Feldwebel nannte mich Hundesohn. Ich haß die Webel...» (E. Strittmatter.) 18. «Da, schau hin. Zwölf Stunden als Heizer auf der Grubenlok.» (Th. Harrych.) 19. Sie trank ihren Tee aus, und dann kam der Ober wieder... (R. Braune.) 20. Die Linie war von Panzern durchbrochen worden, aber die Pak hatte den Durchbruch ein paar Kilometer weiter aufgefangen (E. M. Remarque). 21. Die Panzer kamen am folgenden Morgen. Die Nacht durch hielten Artillerie, Minenwer­fer und Mg die Linie isoliert (E. M. Remarque).

 

Übung 3. Bestimmen Sie anhand des Wörterbuches die Art folgender Abkürzungen und schreiben Sie ihre vollen Varianten auf:

DEFA, abds,, a. D., BHG, HO, DIA, Akü, Akku, DAL, DM, ADN, DR, entspr., GST, evtl., ED, d. h., Flak, Hapag, ASV, Hbf, NB, IAO, Jgg, Krad, Kripo, Kw, KZ, a. Z., Lok, S-Bahn, b. a. w., MEGA, TAN, MEZ, MfA, Nirosta, VEB, VEH.

 

Übung 4. Analysieren Sie folgende fettgedruckte Wörter vom Standpunkt der Wortbildung aus (beachten Sie die Art der Wort­bildung und den Entwicklungsweg):

I. 1. Wie weit ist es Ernstmit dieser Verbündung?(H.Heine.) 2.Wie sollte die Zerstörungdieser Natur je wiedergutgemachtwerden? Nach einer Minute bog die Schluchtum: unberührterWald, Urwald. Grünwar um ihn und Schatten, Vögel riefen in den Buchenkro­nen.Neben den sonnengeflecktenStämmen stiegen Bündeljunger Sprosse, dünn wie Finger, wie Kinder­arme,so hoch, daß sich ihr Laub oben im Licht entfal­tete. Brombeerenbreiteten ihre Ranken aus und boten späte Blüten an, rosige und schwarzroteFrüchte. Glän­zendgrün zogen sich die schwertförmigenBlätter der Maiglöckchenden Steilhang hinauf, WeißdornundBerberitzensträucher verflochtensich, das Federwerk der Farnkräuterüberwehte Moos und Steine (A. Zweig). 3. Teuflischschöner Gegensatz,dachte Kroysing, zwischen ihrem Madonnengesichtund ihrem burschikosen Mundwerk(A. Zweig). 4. Die Schreibmaschine tackte,klingelte, tackte wieder (A. Zweig). 5. Kurz nach eins beginnen die Maschinengewehre des Kaplagersein paar Kilometer jenseitsdes Thil-Waldes wahnsinnigzuknattern,heiser bellendie Flaksrote Schrapnellfunkenin die Luft (A. Zweig). 6. Vorgesternhatten sich die Generale versammelt...mit Vertretern der neuen OHL, die sich seit Ende August in die Gesamtgeschäftehineinwühlt (A. Zweig). 7. Ursprünglich hatten sich die Genossen der Partei als Vertreter ihrer Nationen im Internationalen Lager-Komitee, dem ILK, vereinigt... (B. Apitz.) 8. «Ich habe nämlichim April Onkel Franz einen Brief geschrieben, in dem ich ihm schilderte, wie unsere Unteroffizieremit der Mannschaftsverpflegungumgehen und sich auf Kostendes gemeinen Mannes gute Tage machen.» (A. Zweig.) 9. Ja, dieser unmög­liche Schwiegersohn,dieser «Grünschnabel»und«Lie-derjahn»,paßte ganz und gar nicht in die Hardekopf-Familie; der war ein großer Mißgriff,mehr noch: ein Sandal, eine Schande... (W. Bredel.) 10. «Ich werde morgen weggehen. Du darfst mich aber nicht verraten, Omi?»(W. Bredel.) 11. «Auf der Messe in Würzburg war jedes Jahr ein verunglückter Bergwerksknappeund ließ ein kleines Kohlenbergwerkchensehen.» (L. Frank.) 12. Der belackschuhte,schlanke blonde Anatom im offe­nen GehrockmitSeidenaufschlägentrat unter Hände­klatschenderHörerin den kleinen Halbkreisunten (L. Frank). 13. Der Lange wandte langsamden Kopf, streckte seinen besandaltenFuß den Räubernhin, daß sie den kaffeelöffelgroßen, weinrotenStein an seiner Zehe betrachtenkonnten, wandte sich weg... (L. Frank.) 14. «Und mit was für Subjekten!» fährt sie fort, als hätte ich nicht geantwortet: «MitTingeltangelweibern!»(E. M. Remarque.) 15. Ein Feuerwehrmannbrachte ihn völlig erschöpftundgebrochennach Hause (B. Kellermann). 16. Die Sirene heulte. Erst war es ein lautes Stöhnen,das aus der Tiefeder Erde zu dringen schien, zum tobenden Gebrülleines zornigen, höllischenStiers anzuwachsen, das die Luft erschütterteund die Trommelfelle zerriß. Das Dröhnenschwoll einige Male drohend an und ab, um endlich in Jammernund Gewinsel zu ersterben(B. Kellermann). 17. «Achtung!» rief Frau Beate und trat näher an das Haus. Sie hatte ein verdächtiges Klickenin der Luft gehört. Ein Rauschenfolgte,ein böses Fauchen,etwas Wuchtiges sauste durch die Luft... Schließlichendete es mit einem lauten Krachen... (B. Kellermann.) 18. ... ihr graute schon vor derLangerweile...«Ich bin gestern fast vor Langerweile gestorben.» (B. Kellermann.) 19. Ja, er war klein und elend, er schrie und krakeelte und brauchte seine Ellbo­gen, um seinen Platz zu halten im Leben, aber verdien­te er einen Platz? Er war ein Garnichts (H. Fallada). 20. Und da geht die Zellentürganz auf und ein junges weibliches Wesen, mit Garnichts bekleidet, steht in der Tür ... (H. Fallada.) 21. Immerhin hielten manche sich fern, vermöge ihrer sittlichen Grundsätze, oder dank einem kühlen Temperament... (H. Mann.) 22. Als sie beim Abendbrot saßen — Tee mit Rum und geröstetes Brot mit Speckscheiben — und Bertin gerade seine Stulle, auf ein Ästchen gespießt, übers Feuer hielt, tobte es übers Dach hin, es orgelte, sang, heulte, es gurgelte und ratterte, verklang, kam wieder und wieder (A. Zweig). 23. Hinter den erleuchteten Mauern der Konzertsäle begann auf immer die Weltder Barbarei, unterhalb des hinreißenden Klingens von fünfzig Gei­gen und Celli erscholl das Ächzen der Vertriebenen, der Getöteten, all der Entrechteten, und nie wieder würde er den erhobenen Stab eines Dirigenten ansehen können, ohne an all die folgsamen Gehirne gemahnt zu werden... (A. Zweig.)

II. Es ist ein kleiner Modesalon, die Dame kannsich dort ein Wiener Strickkleidkaufen oder eine sei­dene Bluse anfertigen lassen, und für den Herrn gibt es wunderbare Handschuhe oder ein Paar ausgesuchter Manschettenknöpfe oder ein Oberhemd aus purer Seide, nach Maß, vierzig oder fünfzigMark. Auf Billigkeitwird hier kein Wertgelegt. Man kann nicht darauf rechnen, etwas Bestimmtes in diesem Laden zu bekom­men, man kann nicht hineingehen und Kragen, Weite 40, verlangen; die jungen Damen mit den schön ge­lackten Nägeln hinter den Tischen würden über einen solchen Käufer nur eine mokanteMiene ziehen. Hier gibt es nur Sachen und Sächelchen, die die Laune rei­zen, ein plötzlicher Einfall — ebenhat diese Dame noch nicht gewußt, daß sie den Jumper aus Wolle brauchte, aber nun weiß sie, daß ihr Leben kummervoll und öde ohne ihn verlaufenwürde. (H. Fallada.)

III. Die Stadt Düsseldorf ist sehr schön, und wenn man in der Ferne an sie denkt und zufällig dort geboren ist, wird einem wunderlich zumute.Ich bin dort ge­boren, und es ist mir, als müßte ich gleich nach Hause gehn. Und wenn ich sage, nach Hause gehn, so meine ich die Bolkerstraße und das Haus, worinich geboren bin. Dieses Haus wird einst sehr merkwürdig sein, und der alten Frau, die es besitzt, habe ich sagen lassen, daß sie beileibe das Haus nicht verkaufensolle. Für das ganze Haus bekäme sie jetzt doch kaum so viel, wie schon allein das Trinkgeld betragen wird, das einst die grünverschleierten, vornehmen Engländerinnen dem Dienstmädchengeben, wenn es ihnen die Stube zeigt, worin ich das Licht der Welt erblickt, und den Hühnerwinkel, worin mich Vater gewöhnlich einsperrte, wenn ich Trauben genascht, und auch die braune Türe, wor­aufMutter mich die Buchstaben mit Kreide schreiben lehrte — ach Gott! Madame, wenn ich ein berühmter Schriftsteller werde, so hat das meiner armen Mutter genug Mühe gekostet. (H. Heine.)

 

ENTLEHNUNG

Übung 1. Schreiben Sie die entlehnten Wörter aus. Bestimmen Sie anhand der Wörterbücher ihre Herkunft:

1. «Ich hab ein Flugblatt mit seinem Namen ge­kriegt — ein Urlauber hat’s mir geschickt — mit einer Kinderschrift war die Adress’ g’schrieben...» (D. Brehm.) Er kam zornig zurück, und als Mathilde wahrheits­getreu schilderte, auf welche Weise der Direktor die drei Bäuerinnen von der Promenade verjagt hatte,schlug er mit der Faust auf den Tisch... (L. Frank.)«Sag mal, hast du es partout darauf abgesehen, mich mit deinen Kaprizen verrückt zu machen?» (F. C. Weis­kopf.) 4. «Und in den italienischen Lagern gibt's, hab'ich gehört, Makkaroni aus weißem Mehl. Soviel du pampfen kannst...» (F. C. Weiskopf.) 5. ... ihr sei nicht gut, sie müsse eine Grippe in sich haben, er solle ihr doch etwas Kodein besorgen und, wenn möglich, auch einen Glühwein (F. C. Weiskopf). 6. Es soll Menschen geben, die aus angeborener Bosheit intrigieren, sich nur in einer Stinkatmosphäre von Tratsch und Klatsch wohl fühlen. Er machte sich Vorwürfe, daß er diesen Schuft, diesen stupiden Biertrinker und banalen Spaß­macher nicht früher schon durchschaut hatte (W. Bredel). 7.Es fing damit an, daß das Telefon läutete auf dem Büro. Wolfgang Pagel war grade dabei, eine tele­grafische Postanweisung auszuschreiben an die gnädige Frau... (H. Fallada.) 8.Das Kind gehörte überdies der Straße, und nicht weniger als seine Fibel beanspruchten es die Kornsäcke, die auf Leiterwagen vorbeirasselten (H. Mann). 9. Da die drei Neugeborenen ebenfalls kurz­haarig und kohlschwarz waren, glaubte Mathilde zuerst, die Säugende läge allein in der Garage (L. Frank). 10. Er hob einen Bogen hoch, hielt ihn dicht vor die Augen, legte ihn wieder hin und nahm nun erst umständlich einen Kneifer aus dem Futteral (R. Braune). «Es sind die besten Masurkatänzer...» (Th. Fontane.) Die Dichterklause im Hotel 'Walhalla' ist ein kleiner, getäfelter Raum. Eine Büste Goethes steht auf einem Regal mit Büchern, und Photographien und Stiche von deutschen Klassikern, Romantikern und ein paar mo­dernen Schriftstellern hängen herum. Die Klause ist der Versammlungsort für den Dichterklub und die geistige Elite der Stadt (E. M. Remarque). 13. Ich komme auf die Große Straße. Langsam schiebt sich ein Demonstrationszug vom Markt her heran (E. M. Remarque). 14. Nur über dem Adalbert-Werk krepierten immer noch Schrapnells (A. Zweig). 15. Zuletzt wurde noch ein Kokoslaüfer gelegt, wie bei einer Galahochzeit, dann trat Roßmeier auf den gegenüberliegenden Bürgersteig, umnochmals alles zu überprüfen, und fegte mit einer klei­nen herrischen Bewegung des Zeigefingers Hausdienerund Pikkolos ins Hotel zurück (B. Kellermann). 16. Damit stand sie auf, strich sich das Kleid glatt und ging/ ins Haus, den Samowar zu bringen... (A. Zweig.) 17. Ach Gott, das ist ein großes Warenhaus, noch nicht ein Zehntel so groß war je ein Betrieb, in dem Pinne­berg bis dato gearbeitet, noch nicht ein Hundertstel vielleicht (H. Fallada). 18. Es gehörte Mut dazu, dieses Ersuchen an die Stadträte zu richten, die zur Zeit Krü­gers wegen hunderttausend Mark zetermordio schrien (B. Kellermann). 19. «... ich bin etwas nihilistisch angeflogen und habe keinen rechten Glauben an pastorale Heiligsprechung.» (Th. Fontane.) 20. «Der Bertin ist heute zum letzten Male hier, er muß zurück zu einer Lausekompanie, und ich habe vor, ihm noch ein Ab­schiedsgeschenk zu machen, ein sonderbares Notabene.» (A. Zweig.) 21. Aber sie schob sie beiseite und hielt ihm wortlos ein Päckchen guter russischer Papiros hin... (A. Zweig.)

Übung 2. Bestimmen Sie den Grad und die Mittel der Assimilation der fettgedruckten Wörter (grammatische, orthographische, phonetische, wortbildende):

1. „Der Mensch lebt, Punkt. Es gibt Gulasch im „Walhalla“, Gulasch mit Kartoffeln, Gurken und Salat. Ich habe das Menü gesehen, als ich von der Bank kam.“ (E.M. Remarque). 2. “Sind Sie Käfersammler?” „Nein“, erwidern Georg und ich unisono (E.M. Remarque). 3. „Jetzt jammern sie über die Boykottierung alles Englischen durch die Iren.“ (J. Tralow). 4. Denn seit der Boykotterklärung vor dem Gefängnis in Kenmare war sie im ganzen Lande volkstümlich geworden (J. Tralow). 5. „Die erkennt er nicht mehr an“, unterbricht Gladstone und fügt nach einer Pause hinzu, „er will sich an der Boykottbewegung in Irland beteiligen.“ (J. Tralow). 6. „Sie scheinen noch immer nicht zu verstehen, Fräulein Zimmermann, daß man uns ganz einfach boykottiert!“ sagte er zu seiner Sekretärin... (B. Kellermann). 7. Ein jüngerer Rußki nun die Mütze im Genick, das blonde Haar auf der Stirn, reichte sein Geldstück hin... (A. Zweig). 8. Die Dramatisierung von “Karl und Anna“ war für Michael erregtes Erlebnis (L. Frank). 9. „‛Schlorndorf’, sagten wir als Studiker.“ (A. Zweig). 10. Landhäuser, aus Holz gebaut, nennt man Datschen(A. Zweig). 11. Dort standen wohlgeordnet zirka siebenhundert Bücher und Broschüren (A. Scharrer). 12. Überhaupt, durch nichts könne einem das Wesen und die Lebensart eines Volkes besser nahegebracht werden als durch das Medium der Musik und der Literatur(J. Petersen). 13. Auf dem kleinen Tisch im Vorraum stand für mich jetzt immer ein Frühstückgedeck, nett und liebevoll arrangiert... In meinem Zimmer standen Blumen. In einer herrlichen, alten japanischen Vase. (J. Petersen). 14. Ihr Visum für Frank reich ist bereits vor drei Tagen abgelaufen, Monsieur!» begann er (J. Petersen). 15. Ich war wie ein Automat, den jemand eingeschaltet hatte, und dessen Mechanis­mus nun weiterlaufen mußte. Präzis. Doch gefühllos (J. Petersen). 16. Inunserem Lager existierte seit lan­gem eine illegale Parteiorganisation... Was dies alles für einen, von uns bedeutete, können Worte schwer wie­dergeben. Die Partei lebte! Auch hier, in der Mordluft des Lagers (J. Petersen).

 

Übung 3.Schreiben Sie die entlehnten Wörter aus, bestimmen Sie, welcher Gruppe (deutsche, internationale oder Fremdwörter) sie angehören:

1. Der Wirt, hemdärmelig und mit grüner Schürze über dem umfangreichen Bauch, trat für einen Augen­blick vor die Tür des Cafes. Er erkannte Adrienne und winkte ihr zu. Als sie eintrat, stand der Kaffee, sehr hell und dampfend, schon auf dem Fenstertischchen (F. C. Weiskopf). 2. Lehrer Kern geht langsam zum Katheder. Er schreibt keine Nummer in sein Notizbuch (E. Strittmatter). 3. Es ist ein kleiner Modesalon, die Dame kann sich dort ein Wiener Strickkleid kaufen... oder ein Kleid aus purer Seide... (H. Fallada.) 4. Silaf stand im Pyjama unterm Türrahmen. «Bitte, rufe den Professor an. Ich habe Fieber.» Sein Gesicht glühte (L. Frank). 5. Sie nahmen offenbar die ganze Breite des Palaisflügels ein, denn man konnte auf der einen Seite durch ein Doppelfenster Häuserfassaden, auf der andern durch eine Balkontür Bäume und efeubedeckte Parkmauern sehen (F. C. Weiskopf). 6. Miserabel. Dabei fallen sie noch — und die Preise steigen (Kl. Mann). 7. «Das ist natürlich für jeden Menschen ein merkwür­diges Gefühl, wenn endlich all das Gerede und Geschrei aufhört und all die diplomatischen Tricks, und die Wahrheit herauskommt...» (A. Seghers.) 8. Viel lieber säße er jetzt in einem gutgeheizten Atelier in Montparnasse oder Montmartre und beteiligte sich an der Weiterentwicklung der französischen Malerei, der Pi­casso und Bracque neue Wege geöffnet haben (A. Zweig). 9. Sie war ohne Hut herübergelaufen, in einem weißen Seidencape aus kostbaren spanischen Spitzen mit halbmeterlangen Fransen und einem Zobel­kragen, in dem das ondulierte Blond halb versank (L. Frank). 10. Zwölf Stunden schlief der Armierer Ber­tin, fast ohne sich zu rühren, in der Zelle, in die das Wachtkommando ihn mit Mantel und Decken an diesem Abend einschloß (A. Zweig). 11. Beim Diner wachte Fabian langsam auf, aber er hatte keinen guten Tag, und es fiel ihm nichts Beachtenswertes ein (B. Kellermann). 12. Da sie sich erinnerte, schon diniert zu ha­ben, fand sie sich einen Augenblick nicht zurecht (H. Schreiber). 13. Nichts verriet mehr den Steward (H. Schreiber). 14. Jedenfalls sind es vollständig legi­time Dinge, die dieser Grämling beobachtet (H. Fallada). 15. Pinneberg steht unentschlossen auf der Straße. Die Laternen brennen schon, hinten im Ufa-Theater leuchtet es festlich (H. Fallada). 16. Die Messe beginnt um neun Uhr. Ich sitze an der Orgel und sehe die letz­ten Patienten hereinkommen (E. M. Remarque). 17. Er trägt einen altmodischen, geschweiften und rauhen Zy­linder... (Th. Mann.) 18. Und nun wurde es still, denn auf dem Rathausturme schlug es sieben, und die Gar­dine, die bis dahin den Bühnenraum verdeckt hatte, wurde langsam zurückgezogen (Th. Fontane). 19. In unbeschreiblicher Eleganz sieht man dort das Bild eines Balles. Die Herren sind, wie Georg, im Smoking oder im Frack (E. M. Remarque). 20. «Du Ferkel!» schreit sie. «Du Doppelferkel! Mein Kimono!» (E. M. Re­marque.) 21. Der Wirt erscheint mit einer Art italieni­schem Salat. Er hat seine Schläfrigkeit gegen ein sport­liches Interesse eingetauscht (E. M. Remarque). 22. Das nach vorn zu gelegene Zimmer von gleicher Größe, das keine Sonne, dafür aber viele hohe Lehnstühle und grünverhangene Familienbilder hatte, war ihm zu trist und öde (Th. Fontane). 23. Und als diese des Ringes unsichtig wurde, hob sie sich von der Tafel und sagte... (Th. Fontane.) 24. Auf einmal geriet das Ganze in eine tolle und ausgelassene Bewegung. Die Karrees hatten sich aufgelöst, und springend und gleitend stob alles umher; man beschloß die Quadrille mit einem Galopp. Die Paare flogen zum rasenden Eiltakt der Musik an Tonio Kröger vorüber, chassierend, hastend, einander überholend, mit kurzem, atemlosem Gelächter (Th. Mann). 25. Auch schmackhafter Keks war da (A. Scharrer). 26. Da er zu Fuß kam, wurde er ohne viel Feierlichkeit empfangen. Der Portier und ein sehr feiner, schwarzgekleideter Herr, welcher die Honneurs, machte und beständig mit den kleinen Fingern seine Man­schetten in die Ärmel zurückstieß, musterten ihn prü­fend und wägend vom Scheitel bis zu den Stiefeln, sichtlich bestrebt, ihn gesellschaftlich ein wenig zu bestimmen, ihn hierarchisch und bürgerlich unterzubrin­gen und ihm einen Platz in ihrer Achtung anzuweisen... (Th. Mann.)

 

Übung 4. Schreiben Sie aus folgenden Sätzen die Fremdwör­ter aus, charakterisieren Sie dabei ihre Merkmale (Orthographie, Phonetik, Semantik, manchmal auch das Vorhandensein eines deut­schen Äquivalentes):

1. Heiß und feucht, wie ein unsichtbarer Dampf, strich der Monsun durch die breiten Avenuen und die großen Gärten der Europäervillen (H. Schreiber). 2. Paul schwieg, solange der Boy am Tisch hantierte, und Raymonde wurde sich plötzlich ihrer Unzruhe be­wußt (H. Schreiber). 3. «Gangster kann man auch sein, wenn man zeitlebens nicht hinter seinem Schreibtisch hervorkommt.» (H. Schreiber.) 4. Frau Pagel starrt wütend ihr Brot mit Jam an (H. Fallada). 5. Er spricht kaum etwas, aber er hat ein verbindliches, liebenswürdi­ges, etwas wesenloses Lächeln — diesen Damen aus dem neuen Westen gefällt er sehr. Ein Kavalier alter Schule — ein Grandseigneur — da sieht man, was blaues Blut ist! (H. Fallada.) 6. Er schaut liebevoll auf das Bild einer Hollywood-Party (E. M. Remarque). 7. Woher er den Salat mit der Mayonnaise hat, ist ein Rätsel (E. M. Remarque). 8. Nun schien der Tanz aufs neue beginnen zu sollen. Der Adjunkt entfaltete eine um­fassende Tätigkeit. Er eilte umher und forderte alle Welt zum Engagieren auf, räumte mit Hilfe des Kellners Stühle und Gläser aus dem Wege, erteilte den Musikern Befehle... (Th. Mann.) 9. Die Erklärung, die von Mademoiselle mit outrierter Ungeniertheit offeriert wird,... erscheint mir sehr wenig glaubwürdig (F. C. Weiskopf). 10. «Wie fahren Sie, Tonio, wenn ich fragen darf? Welche Route nehmen Sie?» (Th. Mann.) 11. Beim Abendessen in der Kajüte war er Tonio Krögers Nach­bar gewesen und hatte mit zagen und bescheidenen Be­wegungen erstaunliche Mengen von Hummer-Omelette zu sich genommen (Th. Mann).

 

Übung 5. Übersetzen Sie folgende Sätze ins Russische und bestimmen Sie, ob die Bedeutung der fettgedruckten Internationa­lismen mit der Semantik der russischen Äquivalente zusammen­fällt (Routine — рутина, Rolle — роль usw.):

1. ... seine Routine war so groß wie sein Genie, die eigene Rolle erledigte er nebenbei ... (Kl. Mann.) 2.«Wenn Sie hunderttausend weniger verlangen, haben Sie sie. Meine Provision ist zwanzig Prozent.» «Fünf­zehn», erwidere ich automatisch (E. M. Remarque). 3. Reisende Artisten haben nicht viel Zeit übrig für Fir­lefanz (E. M. Remarque). 4. Alter und Dienstjahre wür­den es ihm erlauben. Seine Frau hatte nur gefragt, ob er sicher sei, daß er auch Pension erhalten werde? Ha­gemeister hatte bitter aufgelacht (W. Bredel). 5. Du scheinst wirklich noch nichts zu wissen, du naives Ka­mel, sonst wärest du nicht so dummdreist! (E. M. Re­marque.) 6. Das Büro des Zentralrates macht darauf aufmerksam, daß alle hauptamtlichen Kader der täg­lichen Kleinarbeit der ehrenamtlichen Funktionäre und der Mitglieder größere Achtung entgegenbringen müs­sen («Junge Welt»). 7.Es sind da nicht bloß meine französischen Prinzipien, was die meisten derselben ge­gen mich anreizt (H. Heine). 8. Da nun Philippon trotz­dem von der Juryverurteilt wurde, druckte er in seinem Journale seine Verteidigungsrede, und zu den Beweis­stücken gab er lithographiert das Blatt mit den vier Karikaturgesichtern (H. Heine). 9. Mit wenigen milden Worten erreicht er seine Zwecke viel schneller als an­dere mit ihrer lautesten Polemik(H. Heine). 10. Es ist dasselbe System, für welches Österreich gegen die Re­formation gestritten (H. Heine). 11. Angenehm von Gestalt, gesittet von Natur, gefällig von Herzen aus, sollte er das Muster der Jugend sein und die Freude der Welt werden (J. W. Goethe). 12. Serlo hatte sich geweigert, ihn bei der Probe zuzulassen (J. W. Goethe). 13. «Mensch, Gay, wie hast du das 'rausgekriegt!» — «Mit ein bißchen Intelligenz», knarrte es am anderen Ende. (B. Apitz.)

 

Übung 6. Schreiben Sie alle möglichen internationalen Wörter im Deutschen mit folgenden Elementen als erste Komponente, bestimmen Sie da­bei ihre Herkunft, die Bedeutung der ersten Komponente und des ganzen Gebildes:

agrar- (agro-, agri-), anti-, anthro-, aqua-, archi-, auto-, ego-, extra-, homo-, inter-, major-, makro-, mikro-, milli(a)-, mille-, minor-, mono-, multi-, philo-, poli-, phos-, photo-, qua-, ratio-, tele-, thermo-, via-, vita-.

 

Übung 7. Schreiben Sie alle möglichen internationalen Wörter im Deutschen mit folgenden Elementen als zweite Komponente (manchmal in der veränderten Form), bestimmen Sie dabei ihre Herkunft, die Bedeutung der zweiten Komponente und des ganzen Gebildes (z. B. -logos — Lexikologie, -these — Antithese):

-logos, -grapho, -onoma, -theca, -centum, -meter, -these, -phon, -pode, -gamie, -kopie.

 

Übung 8.Schreiben Sie die abgeleiteten Wörter mit entlehn­ten Affixen aus, unterstreichen Sie die Affixe und bestimmen Sie anhand der Wörterbücher die Herkunft der Stämme, die Herkunft und die Bedeutung der Affixe:

1. «Das erlaubt sie auch nicht», bemerkt Pinneberg. «Wir wohnen hier ganz inoffiziell.» (H. Fallada.) 2. Die in Westdeutschland wieder kommandierenden Hitlerge­nerale haben in einer Denkschrift ein Programm zur allumfassenden Remilitarisierung Westdeutschlands vorgelegt («Junge Welt»). 3. «An der Grenze, Herr Studiosus; wir sind in Sachsen.» (H. Zinner.) 4. Aber dann, hatte er... gesehen, wie man... einen Eisbären und einen Königstiger in dick vergitterten Käfigen hinabließ, die wohl von Hamburg kamen und für eine dänische Menagerie bestimmt waren... (Th. Mann.) 5. Michael las hin und wieder, und die Sekretärin kämmte und bürstete ihr Haar, zupfte die Augenbrauen, zog sie nach mit dem Stift, manikürte die Hände. Sie
lackierte die Nägel jeden Tag zweimal mit größter Sorgfalt (L. Frank). 6. Alois, der auf dem Heimweg von einer Spätschicht war (er arbeitete als Korrektor in einer großen Zeitungsdruckerei), befand sich ganz gegen seine Natur in einem aufgekratzten Zustand (F. C. Weiskopf). 7.Gewiß gab es in Arbeiterkreisen Männer und Frauen, die sich die Aufgabe gestellt hat­ten, in den Betrieben — vor allem in den Rüstungsbe­trieben — antifaschistische Zellen zu gründen und systematische Sabotage zu organisieren (D. Brehm). 8. Mit einer Komödiantin ward ein Kult getrieben, als ob die Königin Luise auferstanden wäre! (Kl. Mann.) 9. Sie schien nachlässig und kapriziös zu improvisieren; in Wahrheit berechnete ihre große Intelligenz jede der Nuancen der kleinen, aber sorgfältig verteilten Effekte, mit denen sie ihr gebanntes Publikum zum Lächeln oder zum Schluchzen brachte (Kl. Mann). 10. Immerhin hinderte ihre Vitalität sie daran, stets nur die Wege des geringsten Widerstands zu gehen; ihr Abscheu vor Langeweile führte sie des öfteren zum Nachdenken; ihre Ironie ließ sie niemals ganz selbstzufrieden werden... (F. C. Weiskopf.) 11. «Du weißt, die gelungenen Demokraten in der Regierung, die Sozial­revolutionäre und Menschewiki, kapitulieren vor der Reaktion, verbieten ihr zuliebe unsere legalen Zeitun­gen, sind hinter unseren illegalen Preisen her, und da...» (F. C. Weiskopf.) 12. Ich bin der einzige Publi­zist hier, der Zugang zu diesem Material erhält (F. C. Weiskopf). 13. Ein junger Mann saß auf dem Sattel, ein Jüngling, ein unbesorgter Tourist. Ach, mein Gott, er erhob durchaus nicht den Anspruch, zu den Großen und Herrlichen dieser Erde gezählt zu werden! Er fuhr eine Maschine von mittlerer Qualität, gleichviel aus welcher Fabrik, ein Rad im Preise von zweihundert Mark, auf gut Glück geraten (Th. Mann). 14. «Von der Demontage redest du, aber davon, wie die sowjetischen Genossen uns vom ersten Tag an geholfen haben, die Produktion wieder in Gang zu bringen, sagst du kein Wort!» (H. J. Steinmann.) 15. Er mußte lange umher­laufe

 








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