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Wortabgrenzende Signale im Redestrom





Zu den prosodischen Eigenschaften des Wortes gehören auch wortabgrenzendeMittel. So werden diejenigen Signale genannt, die mehr oder weniger sicher die Wortgrenzen im Redestrom anzeigen. Man muss jedoch betonen, dass die Sprachen wenige wortabgrenzende Signale besitzen, sehr sichere schon gar nicht. Das ist wohl dadurch zu erklären, dass wir sie nicht unbedingt brauchen, denn wir sprechen nicht in Wörtern, sondern in ihren Kombinationen, und zur Trennung von Syntagmen oder Äußerungen haben die Sprachen viel sicherere Mittel.

Wortabgrezende Mittel, auch wenn sie nicht sehr sicher sind, gibt es jedoch auf segmentaler und suprasegmentaler Ebene. Auf segmentaler Ebene sind das Laute, die fest an bestimmte Positionen gebunden sind. Das ist im Deutschen, z.B., der Laut [ŋ], der nie im Wortanlaut steht. Hören wir diesen Laut, wissen wir sofort, dass hier ein Wortende ist. Dasselbe kann man über den Hauchlaut oder die Konsonanten [z] und [j] sagen, die nie am Wortende erscheinen, nur am Wortanfang oder am Anfang einer Wurzel (bejahen, besinnen, besuchen), oder über die Verbindungen [∫t] und [∫p], die ebenfalls nur am Wortanfang möglich sind: Spiel, Sport, starten, spotten usw. Solche Lautkombinationen wie -en, -er, -es, -em dagegen markieren das Wortende. Wenn wir einen Text in Wörter trennen müssen, sind solche Laute für uns eine kleine Orientierungshilfe.

Wortabgrenzende Signale sind, z.B., auch die Behauchung der stimmlosen plosiven Konsonanten und der feste Einsatz der Vokale: Sie markieren nur den Wortanfang oder das Wortende, in anderen Positionen sind sie unmöglich.

Zu den prosodischen wortabgrenzenden Mitteln gehören:

Ø der gebundene (rhythmische) Akzentinden Sprachen, die ihn haben;

Ø leichte Dehnung der letzten Silbe im Wort, die jedoch im Redestrom kaum wahrnehmbar ist;

Ø kleinere Lautstärke am Wortende, die ebenfalls im Text kaum hörbar ist.



Die meisten von diesen Mitteln fungieren in allen Sprachen, sie sind nicht nur spezifische Eigenschaften des Deutschen. Auf sie ist jedoch in allen Sprachen nicht viel Verlass. Für das Verstehen der Texte sind größere Segmente wichtiger, und auf die konzentriert sich unser Ohr beim Wahrnehmen des Textes.

 

PROSODISCHE MITTEL DER SPRACHE

 

7.1. Begriff der Prosodie

7.2. Drei Aspekte der Prosodie

7.3. Prosodie und Intonation

7.4. Prosodische Segmente der Rede

7.5. Bestandteile der Prosodie

7.6. Funktionen der Prosodie in der Sprache

7.7. Prosodem als sprachliche Einheit suprasegmentaler Ebene

 

Begriff der Prosodie

Unter P r o s o d i e versteht man die Gesamtheit von zeitlichen, melischen und dynamischen Charakteristika der Rede, d.h., jene Eigenschaften des Redestroms, die über den Lauten liegen und aus ihnen Sprachzeichen gestalten – inhaltstragende Redesegmente:

 


In diesem Beispiel haben wir mehrere einzelne Laute, die als segmentale Ebene der Rede bezeichnet werden. Über ihnen liegen aber die Wort- und Satzbetonung, die Melodie, die Pausen, bestimmte Dauer und Lautstärke, die aus den Lauten eine größere sprachliche Einheit macheneine Äußerung. Die einzelnen Laute bezeichnen an sich nichts, die Äußerung dagegen bringt einen Gedanken zum Ausdruck. Diese Sprachmittel, die über den Lauten liegen und sie auf bestimmte Weise verbinden oder trennen, nennt man p r o s o d i s c h oder suprasegmental.

 

Drei Aspekte der Prosodie

Die Prosodie hat drei für die Sprache und die Kommunikanten wichtige Aspekte:

Ø den akustischen, denn unsere Rede ist ein Strom von Schallwellen. Diese Wellen besitzen alle physikalischen Eigenschaften einer Welle: Zeit, Frequenz und Amplitude. Wir können sie mit physikalischen Geräten recht genau messen;



Ø den perzeptiven, d.h. den auditiven Eindruck, den wir beim Hören empfinden: Dauer, Tonhöhe und Lautstärke. Sie sind für den Empfänger des mündlichen Textes wichtig, den die Schallwelle erreicht;

Ø den funktionalen oder sprachlichen, d.h., wozu die prosodischen Mittel beim Sprechen dienen, welche Informationen sie tragen, was sie dem Hörer signalisieren.

Prosodie und Intonation

Die Gesamtheit von zeitlichen, melischen und dynamischen Eigenschaften der Rede wird in der Linguistik P r o s o d i e , aber auch I n t o n a t i o n genannt. Der zweite Name ist vor allem für die sowjetische Sprachwissenschaft typisch. Das Wort Intonation wird jedoch in der westlichen Linguistik in einer anderen Bedeutung verwendet: als Synonym für Melodie. Um diese Zweideutigkeit eines wissenschaftlichen Terminus zu vermeiden, ist es ratsam ein Wort zu gebrauchen, das alle gleich verstehen. Das ist eben die Prosodie.

In der sowjetischen Linguistik wurde die Intonation auch nicht gleich definiert und interpretiert. W. Artemow, z.B., bezog sie nur auf die Äußerungen, während er für die kleineren Redesegmente (Silben, rhythmische Takte, Syntagmen) den Termin prosodisch bevorzugte. N.D. Swetosarowa identifizierte die Intonation mit Melodie und sprach von Betonung und Intonation. L.W. Sla-toustowa zählte zur Intonation den Rhythmus nicht. Der Terminus ‚Prosodie’ ist in dieser Hinsicht besser: Er vereint alle Eigenschaften der Redesegmente, die über den Lauten liegen.

 

 








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